Blogtour Götzenkinder Toni Amato Inca Vogt

Willkommen zu Tag 1 der Blogparade “Götzenkinder”!

Nach “Gebrannte Kinder” geht es heute weiter mit der Blogtour zu Götzenkinder von Inca Vogt. Ich freue mich, dass ich heute den Auftakt machen darf, und zwar mit einem Interview mit Toni Amato, der engagierten Journalistin, die sich schon im ersten Buch mächtig ins Zeug gelegt hat. Natürlich gibt es auch zu diesem Buch wieder ein Gewinnspiel. Einfach ganz nach unten scrollen und mitmachen natürlich.

Kurz zum Inhalt von “Götzenkinder”, um Euch abzuholen:

Im verschlafenen Ort Götzenheim bei Frankfurt entdecken Dorfbewohner grausam verstümmelte Frauenleichen. Der Killer hat ihnen brutal die Brustimplantate entfernt. Hauptverdächtiger ist der frischgebackene Bestsellerautor Adrian Brecht. Die Leichen gleichen den Opfern seines Thrillers Silikon Hunter in allen grausigen Details. Toni Amato interviewt den berüchtigten Autor und entdeckt bei ihren Nachforschungen mehr als eine Leiche im Keller seiner Heimatgemeinde Götzenheim. (…)

Toni Amato hat mir zu folgenden Fragen gerne Rede und Antwort gestanden:

Interview

Warum bist du Journalistin geworden?
Weil ich was verändern möchte. Weil ich nicht bloß weiterhin schnöde Produkttexte schreiben will, für Sachen, die doch nur ein Ersatz sind für etwas, was im Leben fehlt. Ich war ja Werbetexterin. Da lernt man wirklich aus Scheiße Kuchen zu backen. Aus jedem überflüssigen Teil was Großartiges herauszuschreiben, Bedürfnisse zu wecken für Dinge, die erst durch die Werbung erstrebenswert sind.
Ich habe viel mehr Geld verdient als jetzt, aber ich war arm. Aber was stattdessen tun?
Journalismus, so dachte ich, ist etwas, womit ich was bewirken kann. Womit ich vielleicht nachdenklich machen kann, Zustände verbessern kann. Ich träumte davon, brisante Themen aufzudecken und ganz idealistisch die Welt ein Stück weit besser zu machen, etwas zu verändern.
Aber vor allem war es zunächst besser als weiterhin anmachende Texte zu verfassen für das Cremepöttchen, gefüllt mit der Illusion jünger, schöner, straffer als andere auszusehen.

Was macht für dich guten Journalismus aus?
Geschichten die das Leben schreibt veröffentlichen, ungeschönt und ohne diese ganzen Vorgaben, die es dann doch gibt.

Was meinst du mit Vorgaben?
Einschränkungen, die zum Beispiel dann gegeben sind, wenn gerade eine teure Anzeigenkampagne zu einem Thema läuft. Dann müssen wir auch hin und wieder Gefälligkeitsartikel schreiben.

Hast du ein Beispiel?
Ja, kürzlich erlebt, als wir für diesen Kosmetikkonzern das Produkt bei MainLife lanciert haben.

„Forever Young?“
Genau, da wurde ich erneut wie ein Werbetexter an einen Artikel gesetzt, verdonnert dazu, einen lobhudelnden Text zu verfassen.

Wie die Geschichte ausging, hast du sicher mitbekommen, das war am Ende eine extrem brisante Geschichte, die wir aufgedeckt haben. Und diese Enthüllung war alle Mühe wert, dafür bin ich Journalistin geworden. Um auch mal Schmutz aufzuwirbeln, und zu entlarven was sich hinter den weißen Kragen und dem schönen Schein verbirgt.

Was bedeutet für dich Enthüllungsjournalismus?
Genau das. Etwas ans Licht zu zerren, was großen Schaden anrichtet. Was oft aus Machtgier und Profitgier und anderen üblen Motiven vertuscht und immer schön unter den Teppich gekehrt wurde.
Das macht mich wütend, und als Journalistin kann ich es an die Öffentlichkeit bringen und vielleicht etwas ändern.

Du scheinst eine sehr gute Menschenkenntnis zu besitzen. Das sieht man daran, dass du nicht wie alle anderen zu Beginn Adrian für den Täter hältst. Woher kommt dein Gespür? Hast du in der Vergangenheit selbst mal die Erfahrung gemacht, falsch eingeschätzt worden zu sein?
Ja klar. Weißt du, was es bedeutet in einer zwar wundervollen, aber von Traditionen geprägten italienischen Familie, als Tochter geboren zu sein? Aufzuwachsen und zu sehen, was dich erwartet? Eine Rolle als Mama, die allenfalls im Hintergrund die Fäden in der Hand hat, beschränkt auf die Familie. Nur, weil ich das Pech hatte, als Mädchen und nicht als Junge auf die Welt gekommen zu sein. Beschränkt auf hübsch und niedlich sein, um einen guten – natürlich italienischen Mann – auf dich aufmerksam zu machen. Gekrönt von einer Hochzeit und vielen kleinen süßen Bambinos.
Ich wollte studieren. „Nein, wozu, du heiratest und dann brauchst du das alles nicht, lern kochen, putz dich hübsch raus, lass deine Haare lang wachsen und lern einen Haushalt zu führen.“ Ich sah es vor mir. In meiner Mutter, in meiner Oma, in meinen Tanten. Italienische Familien sind groß, sehr groß und sehr liebevoll. Aber auch erdrückend in ihren Vorstellungen.
Was habe ich alles in mich hineingefuttert an Frust. Berge von Pasta und kalorienknirschenden Nachtischen. Ich war zum Kugeln und todunglücklich.
Ich weiß, das ist nichts Weltbewegendes, aber für mich war es wie geboren zu sein, um fremdbestimmt andere Leben zu leben, nicht meins.
Ein bisschen geht es vielen Menschen so. Auch Adrian entsprach wohl nie den Vorstellungen der anderen und musste hart darum kämpfen, eine eigene Identität zu entwickeln. Ich sah ihn und ich sah eine verlorene Seele, nur viel verletzter als ich es je war.

Du hast zwei Mal Kopf und Kragen riskiert, um die Wahrheit herauszufinden. Warum bist du bereit, für eine Geschichte dein Leben aufs Spiel zu setzen – was treibt dich an?
Dass ich in Gefahr war, war mir nie bewusst. Da habe ich auch ehrlich nie darüber nachgedacht. He, ich kann auch auf dem Zebrastreifen überfahren werden, wenn irgend so ein Dödel Bremse und Gas verwechselt.
Warum bin ich bereit das zu riskieren?
Was eigentlich? Eigentlich habe ich doch nur recherchiert und meinen Job gemacht. Dass es brenzlig werden könnte, ahnte ich ja nicht.

Hättest du es dennoch durchgezogen?
Gute Frage. Ja. Aber vielleicht hätte ich dann doch auf den guten Rat von Chris und Viktor gehört und hätte zumindest jemand in meine Pläne eingeweiht.
Obwohl?
Nein, ich weiß doch vorher nicht, was mich erwartet, ob sich ein Verdacht bestätigt. Und ehe ich mich blamiere mit meinen Ahnungen, muss ich doch herausfinden, ob was dran ist. Und wenn ich dann etwas entdecke kann ich nicht mittendrin abbrechen und rasch die Armee rufen. Nee, so funktioniert das nicht. Wenn ich eine Spur oder eine Ahnung habe bin ich auf Autofokus. Ist ja auch alles immer gut ausgegangen.

Eher knapp, oder?
Ach das wurde hinterher von MainLife hochgespielt, die wollten eine Heldin aus eigenen Reihen. Dabei war vieles Teamwork. Aber zumindest hat es mir endlich einen ordentlichen Vertrag als Journalistin eingebracht.

Richtig, wie geht es weiter? Buch oder weiter Zeitung oder beides?
Beides, vertraglich abgesichert. Seit Viktors Vater und der Verlag Krösen Mitinhaber der neugegliederten Redaktion NewMainLife ist, werden wir bei großen Schwerpunkt-Themen, neben den Reportagen jeweils ein Buch herausbringen. Das ist ziemlich spannend, weil ich jetzt endlich ganz offiziell auch mal tiefer recherchieren darf.

Gibt es schon einen neuen großen Fall?
Ja, ich habe etwas entdeckt, worüber ich aber erst offiziell sprechen darf, wenn alles belegt ist, und wenn die Story erschienen ist.

Wieder ein Tabuthema wie Kindesmissbrauch und Schönheitswahn?
Ja, eines, das sich womöglich tagtäglich in unserer Nachbarschaft abspielt, gut vertuscht, hinter perfekten Fassaden.

Wann ist es spruchreif?
Wenn das nächste Buch erscheint, der Nachfolger von “Gebrannte Kinder” und “Götzenkinder”.

 

Gewinnspiel

Auch hier könnt Ihr wieder spannende Preise gewinnen:

Finde in unseren Beiträgen die markierten Buchstaben und schicke die Lösung bitte mit dem Betreff “Götzenkinder“ an info@buchreisender.de
Teilnahmeschluss ist der 22.06.2016 um 23.59 Uhr.

Die Gewinne

  • Drei Fanpakete mit je einem signierten Taschenbuch Götzenkinder mit Lesezeichen
  • Zwei signierte Unikat-eBooks mit Widmung und Unterschrift

Teilnahmebedingungen

  • Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
  • Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
  • Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
  • Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf und man als Gewinner öffentlich genannt werden darf.
  • Jede teilnahmeberechtigte Person darf einmal pro Tag an dem Gewinnspiel teilnehmen.
  • Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen.
  • Das Gewinnspiel wird von buchreisender.de organisiert.
  • Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.
  • Das Gewinnspiel endet am 22.06.2016 um 23:59 Uhr
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