Daten Datenfreigabe Social Media Kommunikation

Microsoft hat LinkedIn gekauft. Hilfe. Man sieht förmlich, wie sich bei dieser Ankündigung von Microsoft und LinkedIn die Haare gesträubt haben. Was bedeutet das für unsere Daten? Sie werden genutzt. Das ist nichts Neues. Dennoch eine gute Gelegenheit darüber nachzudenken, was wir eigentlich alles von uns preisgeben – freiwillig.

Der SAS Datamonitor 2015 untersucht, wofür die Deutschen ihre Daten hergeben. Interessant: 24 Prozent der Deutschen geben an, NICHT immer genau darauf zu achten, wem sie welche Daten zur Verfügung stellen. Und: 20 Prozent der Deutschen würden persönliche Daten verkaufen.

Wer sich die Studie downloaden möchte, muss – natürlich – Namen und E-Mail-Adresse angeben. Ich persönlich habe kein Problem, diese Daten zu nennen. Durch meine Website sind sie sowieso im Internet zu finden. Früher standen diese Informationen im Telefonbuch. Verwundert bin ich, wenn sich manche darüber aufregen, nach diesen Daten gefragt zu werden – und als Profilbild sich selbst mit ihrem Kind abbilden. DAS finde ich bedenklich. Lasst Eure Kinder selbst entscheiden, ob sie in den sozialen Medien auftauchen wollen. Bis dahin sollten sie nicht „benutzt“ werden.

Man nehme – Daten

Wenn keine Daten mehr abgefragt werden: Woher kommen denn dann die Informationen über die Reichweite der sozialen Kanäle und über die Effizienz von Marketing-Maßnahmen? Wie sonst ist eine passgenaue Ansprache von Kunden und Zielgruppen möglich? Wie wollen Unternehmen erfahren, wo Nutzer noch Bedenken haben, wo Vertrauen fehlt, wo an der Stellschraube Sicherheit noch zu drehen ist? In der heutigen Zeit kann einfach nicht mehr jeder einzelne telefonisch oder persönlich befragt werden.
Was wäre, wenn?

Was wären die mit hoher Begeisterung durchs Dorf getriebenen Säue wie „Content Marketing“, „Customer Journey“ und „Personas“ ohne Daten? Nicht einmal Ferkel. Vielfach sind wir doch selbst schuld, dass immer mehr Daten von uns erfasst werden:

  • Wir wollen nur noch Werbung, die uns Spaß macht.
  • Wir erwarten, nur noch Blogs zu lesen, die uns Mehrwert bieten.
  • Wir wollen bequem über’s Internet einkaufen.
  • Wir wollen unsere Bankgeschäfte nur noch online erledigen.
  • Wir wollen Ärzten nicht jedesmal unsere Krankengeschichte erneut erzählen.
  • Wir kommunizieren mit wachsender Begeisterung über die sozialen Medien – auch Dinge, die im Grunde keinen Menschen interessieren.

Der Umgang mit den eigenen Daten: sich an die eigene Nase fassen

Menschen tragen Verantwortung. Für sich, ihr Handeln, ihre Daten. Das Thema Sicherheit komplett auf Politik und Unternehmen abschieben zu wollen, halte ich für zu einfach und viel zu kurz gesprungen. Natürlich brauchen wir Standards und Regeln, schon alleine, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen, was Sicherheit bedeutet und wo es Grenzen geben muss. Dennoch – wie viel jemand von sich selbst preisgibt, fällt in die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen. Personen, die nicht selbst entscheiden können, ob und in welchem Umfang sie in den sozialen Medien erscheinen möchten, sind rauszuhalten.

Sechs Tipps für ein besseres „Datengefühl“

  • Lassen Sie Kinder raus aus Ihren sozialen Medien.
  • Posten Sie nur das, was auch ein Kunde sehen darf.
  • Pflegen Sie einen angemessenen Ton.
  • Überlegen Sie, bevor Sie posten – muss das wirklich jeder wissen?
  • Finger weg von Hetze, Propaganda, Bashing!
  • Nutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand.

Wie geht es Ihnen mit Ihren Daten? Haben Sie für sich den richtigen Umgang gefunden? Wie? Schreiben Sie mir.

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